Formiergas 95/5 und Formiergas 90/10 Zusammensetzung
Bei Formiergas wird von einem Schutzgas gesprochen, das für das Formieren und den Wurzelschutz beim Schweißen von gasempfindlichen Werkstoffen zum Einsatz kommt. Das Formiergas 95/5 erfährt eine Zusammensetzung aus 95% Stickstoff und 5% Wasserstoff, das Formiergas 90/10 ist aus 90% Stickstoff und 10% Wasserstoff zusammengesetzt. Der enthaltene Wasserstoff wirkt dabei reduzierend auf Metalloxide und verhindert eine Oxidation. Ist der Anteil an Wasserstoff höher als 5,5% ist Formiergas leicht entzündlich und ab einem Anteil, der höher ist als 10%, muss am Formiergasaustritt abgefackelt oder verdünnt werden. Zu berücksichtigen ist das Formiergas-Sicherheitsdatenblatt zur Handhabung, zur Lagerung der Formiergas-Flaschen (inklusive Druckminderer für Formiergas) und zu den persönlichen Schutzmaßnahmen.
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Formieren und Wurzelschutz zur Qualitätssicherung
Der Wurzelschutz und das Formieren von Rohren beziehungsweise Behältern dient der Qualitätssicherung beim Schweißen. Beim Wurzelschutz wird die Schweißnahtwurzel und die Wärmeeinflusszone vom Schutzgas (Formiergas) umspült und gleichzeitig die sauerstoffhaltige Atmosphäre verdrängt, um die Korrosionsbeständigkeit der Werkstoffe über einen langen Zeitraum zu gewährleisten. Ohne das Formieren würden die Wurzel und die Wärmeeinflusszone durch den vorhandenen Sauerstoff oxidieren und Nacharbeiten notwendig werden.
Formieren von Rohren mit Argon/Stickstoff/Wasserstoff-Gemischen
Das Formieren von Rohren oder auch das Formieren von Edelstahl kann beim Gebrauch von Formiergasen Probleme mit sich bringen, wenn es durch einen zu hohen Dichteunterschied zwischen Gas und Luft zu einer Vermischung kommt. Mit einem Argon/Stickstoff/Wasserstoff-Gemisch mit einem variablen Wasserstoffanteil lässt sich dieser Unterschied reduzieren und eine Vermischung verhindern.
Eine wichtige Komponente ist das Schlauchmaterial, das zu einer Qualitätsminderung führen kann, wenn auf handelsübliche PVC-Schläuche gesetzt wird. Diese können Feuchtigkeit aus der Atmosphäre aufnehmen und an das trockene Formiergas weitergeben. Schläuche mit der Kennzeichnung DIN EN ISO 3821 verhindern diese Problematik. Unterstützend wirkt ein Formiergas-Zylinder mit doppelten und hitzefesten Dichtlippen, die eine Temperaturfestigkeit bis 340°C aufweisen.
Welches Formiergas für welches Material & welche Anwendung?
Im Vorfeld der Schweißarbeiten kann die Wahl des richtigen Formiergases die Qualität entscheidend beeinflussen, da zwischen Werkstoffen und Gas Unverträglichkeiten auftreten können. Zu berücksichtigen sind neben der Gasempfindlichkeit auch die Formieraufgabe sowie die Bauteilform. Für die jeweiligen Werkstoffe und Arbeiten können Gasgemische aus Argon und Wasserstoff die ideale Grundlage zum qualitativen Formieren bilden.